Wandern auf dem Jurasteig

Günter Herzog
Nürnberg
guenter.herzog@t-online.de



Der Jurasteig eine Rundwanderung durch den Bayerischen Jura

Das haben wir uns vorgenommen:

  1. Tag Wir starten am 7.4.2014 in Nürnberg am Hauptbahnhof. Die Zugfahrt nach Saal bei Kelheim dauert etwa 2 Stunden. Wir werden gegen 1/4 12 Uhr in Saal sein.
    Nach einem guten Mittagessen werden wir uns auf den Weg Richtung Bad Abbach auf den Weg machen.
    Die Tagesstrecke beträgt 15 km. Es gibt nur moderate Steigungen, aber immer wieder schöne Ausblicke auf die Donau. Wir werden heute in Bad Abbach übernachten. Der Landgasthof Waldfrieden liegt am Stadtrand von Bad Abbach. Tel.: 09405 9568380 www.landgasthof-waldfrieden.de

  2. Tag Heute wandern wir von Poikam nach Schönhofen. Streckenlänge 23 km. Höhenmeter ca. 470m Anstieg und 400m Abstieg. Dabei überqueren wir die Donau mit einer Fähre und erreichen am Ziel das Gebiet der schwarzen Laaber. Uns Haupt werden wir im Gasthof Erber in Eilsbrunn Tel:09404 8652 www.gasthof-erber.de zur Ruhe legen.

  3. Tag Von Schönhofen nach Pielenhofen. Durch Hecken- und Wiesenlandschaften führt diese Etappe ins Naabtal. Durch schattige Wälder zu einer Räuberhöhle bis zum Klos-ter den Zisterzienserinnen in Pielenhofen.
    Da wir mit den 15km Wegstrecke aber heute noch nicht ausgelastet sind, so haben wir noch ein Schlaufe vorgesehen. Wir wandern zur Burg Wolfsegg, vielleicht sehen wir dort auch die berühmt berüchtigte weiße Frau.
    zum Übernachten haben wir uns die Klosterwirtschaft ausgesucht.
    Tel.: 09409 1525 www.klosterwirtschaft.de

  4. Tag Von Pielenhofen nach Kallmünz. Immer der Naab entlang so verläuft unser Weg heute. Felsendurchsetzter, urwüchsiger Wald prägt den ersten Teil der Etappe. Auf der westlichen Seite der Naab erwartet uns eine Hochfläche von der wir ins Tal nach Kallmünz, unserem heutigen Ziel absteigen. Dann haben wir 16 km durchwandert. Kallmünz ist ein Künstlerstädtchen, das schon Wassily Kandinsky vor 100 Jahren malerisch fand.
    Nun geht es mit dem Bus nach Regensburg und von dort nach Nürnberg.

Und so war unsere Wanderung:

Zunächst eine großes Kompliment an die Wegemeister. Der Weg ist bestens gekennzeichnet, so dass es uns möglich war auch ohne den sorgenvollen Blick auf die Wanderkarte den richtigen Weg zu finden. Danke an dieser Stelle.

Wenn die Bezeichnung "Steig" gewählt wurde, so hat das seine Berechtigung. Die ersten Tage unserer Wanderung haben Anstiege in sich gehabt, die uns schon ins Schnaufen gebracht haben. Aber wir wurden auch durch herrliche Ausblick nach der Anstrengung belohnt.

7.4.2014 Erster Tag

Nicht wie im Führer beschrieben, in Kelheim sondern in Saal sind wir gestartet. Das hatte mehrere Gründe:

  1. Wir benutzen zur Anfahrt die Bahn und mit dem Bayernticket ist der Start erst nach 9:00 Uhr möglich.
  2. Von Nürnberg bis Kelheim ist die Verbindung nicht sehr günstig. Denn in Saal müsste nochmals in den Bus umgestiegen werden. Kelheim hat keinen Bahnhof.
  3. Die Fahrt dauert ca. 2 Stunden, so dass wir erst gegen Mittag Saal a.d.Donau erreichen konnten.
  4. Zwischen Kelheim und Bad Abbach gibt es keine Übernachtungsgelegenheit, die eine sinnvolle Wanderung am Nachmittag zu ließ.

Also sind wir in Saal a. d. Donau ausgestiegen und in Bahnhofsnähe in eine Pizzeria gegangen um uns zu stärken. Unser Ziel war Bad Abbach.

Um auf den beschriebenen Weg zu kommen mussten wir von Saal nach Kelheim-Winzer laufen und uns oberhalb von Winzer in den Weg einklinken.

Die Strecke führt an einer viel befahrenen Verbindungsstraße. zwischen Saal und Winzer entlang. Nach einem steilen Anstieg in die Lehenberge waren wir dann endlich auf dem richtigen Weg.

Jetzt also auf nach Bad Abbach.

Schönes Wetter und die herrliche Landschaft belohnten uns für die Anstrengungen. Die Natur ist um diese Jahreszeit im Aufbruch begriffen. Während die Buchen noch mit ihrem Blätterschmuck geizen, sind Buschwindröschen, Veilchen und Schlüsselblumen bereits in voller Blüte

Trotz der Nähe von Städten und der Donau ist dieser Teil der Wanderung ziemlich unbewohnt. Um eine Pause zu machen hatten wir uns entschlossen nicht der Markierung um den Ort Lindach zu folgen sondern dort einzukehren. Leider ist auch hier, wie schon häufig bei anderen Wanderungen passiert, keine Gaststätte oder Laden zu finden, für hungrige, durstige Wanderer die Labung nötig hätten. Eine sehr nette Bäuerin hat ihren großen, schwarzen Zerberus gebändigt und uns mit Kaffee und einem netten Gespräch wieder auf die Beine gebracht.

Im nächsten Ort (ohne Gaststätte) Kapfelberg führt der Pfad zuerst im Ort hoch, um dann auf der anderen Seite wieder nach unten zu führen. Es gibt auch einen Weg der unten bleibt und kürzer ist. Wir wollten uns aber nicht von der markierten Route trennen und haben die Auf- und Abstiege brav absolviert.

Wer wie wir im Landgasthof Waldfrieden übernachten möchte, sollte nach der Donaubrücke bei Poikam nicht der Markierung folgen, sondern an der B16 den Fußweg donauabwärts nehmen, er bringt sie in Kürze zum Ziel.

Der markierte Weg den wir genommen haben, führt direkt zur Kaisertherme und damit oberhalb des Landgasthofes vorbei.

Nach allen Mühen haben wir unseren Nachmittagsspaziergang nachgemessen und sind auf stolze 18 km gekommen.

Dementsprechend haben wir uns am Abend auch gefühlt.

8.4. Zweiter Tag

Unser heutiges Ziel ist Eilsbrunn.

Der erste Höhepunkt dieser Wanderstrecke ist der Ort Matting. Wenn man nach dem Frühstück um 8 Uhr so gegen 9:00 Uhr in die Spur kommt, so erreicht man Matting kurz vor Mittag.

Hier ist gut Mittagspause machen. Im Ort gibt es 2 Gaststätten. Ich kann Ihnen "Schweinebrust" wärmstens empfehlen.

Nach dem Essen war es vorbei mit dem schönen Wetter. Wir mussten unsere Regenkleidung auspacken und an der Fähre über die Donau einige Zeit warten bis der Fährmann kam. Kalt und nass, prrrr scheußlich. Der Weg führt nach der Überfahrt (pro Person €0,50) noch ein Stück unterhalb steiler Abbrüche neben einer Bahnstrecke entlang, bis die Felsen dann auch erklommen werden.

In der Folge erreichten wir das Gebiet der Laaber. Herrliche Buchenwälder begleiteten uns.

Wir erreichten unser Ziel in Eilsbrunn. www.gasthof-erber.de. Wir wählten den Gasthof Erber in Eilsbrunn, weil bei der Vorplanung keine andere Übernachtungsmöglichkeit in der Nähe von Schönhofen (dem eigentlichen Etappenziel) bestand. Den Gasthof können wir empfehlen, sowohl was die Gastfreundschaft, die Übernachtung als auch die Preise angeht.

9.4. Dritter Tag

Der Tag begann mit einer Überraschung, denn der nächste Ort Schönhofen liegt quasi am Fuß einer kargen Juralandschaft mit herrlichen Ausblicken ins Naabtal und vielen seltenen Pflanzen. Zu unserer Wanderzeit war gerade die Blüte der Küchenschellen (vor Ort Osterglocken genannt) abgeschlossen. Nur ein paar versteckte Exemplare waren noch zu finden. Aber die pinselförmigen Samenstände waren häufig zu sehen. Nach Auskunft der Einheimischen waren wir etwa 14 Tage zu spät dran um die Blüte in voller Pracht zu erleben. Da heuer der Frühling sehr bald eingesetzt hat, dürfte der richtige Zeitpunkt Ende März/Anf. April sein.

Rechtzeitig zur Mittagszeit erreichten wir Penk. Ein kleiner Ort, aber mit einem anscheinend bekannten, weil gut besuchten, Gasthof.

Bei der Begeisterung über die Gaststätte mit Biergarten, hätte ich doch beinahe den zweiten Höhepunkt am Vormittag unterschlagen. Eine beeindruckende weil riesige Räuberhöhle. Gott sei Dank waren die Räuber nicht zuhause. Sie sollten den Abstecher in jedem Fall machen. Taschenlampen sind zu empfehlen.

Der Nachmittag verging wie im Flug, der Weg ließ uns Natur pur genießen. Er geht abseits der Zivilisation durch einsame Wälder, bis wir die Türme der Klosterkirche von Pielenhofen an der Naab erblickten. Leider sind sie derzeit eingerüstet, also kein Fotomotiv.

Da wir zeitig angekommen waren, haben wir uns entschlossen noch die Schlaufe nach Burg Wolfegg anzuschließen.

Bei flotter Gehweise benötigten wir 2 Stunden für den Hin- und Rückweg. Wir fanden die Erkenntnisse aus diesem Teil der Wanderung nicht so toll.

Unsere Unterkunft war der Klostergasthof. www.klosterwirtschaft.de Diese Wirtschaft hat sich ihren ursprünglichen Charme erhalten. Sehen Sie sich die Webseite an.

Besonders toll fanden wir es, dass die Ölheizungen in den Zimmern angezündet wurden, denn es war ziemlich kalt.

Übrigens am 11.4. fand das Jurasteigrennen statt. Ein Extremlauf bei dem die gesamte Strecke von 230km in nur 24 Stunden Tag und Nacht zu durchlaufen ist. Die Klosterwirtschaft ist eine Raststelle auf dieser Strecke. Bei mehren hundert Teilnehmer ist es für Wanderer sicher nicht angenehm ständig überholt zu werden. Wegen des Laufes der auch in der Nacht weitergeht sind an den Wegmarkierungen Rückstrahler für die Taschenlampen und Kopflampen angebracht worden..

10.4. Vierter Tag

Die geplante Wanderung nach Kallmünz musste ausfallen, da ein Mitglied in der Nacht von 9. auf 10. erkrankte, so dass es in ein Krankenhaus eingeliefert werden musste.

An dieser Stelle nochmals herzlichen Dank an den Wirt der Klosterwirtschaft, der es sich nicht nehmen ließ, uns mitten in der Nacht nach Regensburg ins Krankenhaus zu chauffieren.

Wir werden diesen Teil der Wanderung im Herbst nachholen.

Günter Herzog

Kapfelberg in Sichtweite

Am Ziel

Eine nasse Überfahrt.

 

Weitere Bilder